NanoBioQuant

Die Beurteilung der Sicherheit von Nanomaterialien (NM) und nanotechnologischen Produkten basiert auf toxikologischen Studien, die regulatorischen Kriterien standhalten müssen. Obschon in den letzten Jahren keine NM-spezifischen Wirkungen z.B. auf Zellen nachgewiesen werden konnten, scheint jedoch die Verteilung im Organismus, nach Aufnahme über die Lunge oder den Darm, von der Größe und Oberflächenbeschaffenheit der Partikel abhängig zu sein.

Sekundäre Anreicherungen von NM, z.B. in Zellen der Leber, der Milz, der Niere oder des lymphatischen Systems, die bereits im Vorgängerprojekt NanoBioDetect aufgedeckt wurden, ließen die Frage nach der Wirkung von lokal angereicherten NM aufkommen.

 

Aus diesem Vorwissen leiten sich die Hauptziele des NanoBioQuant-Projekts ab:

  1. Es sollen Standardarbeitsanweisungen (SOPs) entwickelt werden, die sich konkret für die Nanosicherheitsforschung nutzen lassen. Insbesondere sollen Verfahren und SOPs zur Quantifizierung von Nanopartkeln (NP) entwickelt werden, die mit bestehenden histopathologischen Routineverfahren kompatibel sind und im Rahmen regulatorischer Tierstudien nach offiziellen Prüfrichtlinien (OECD) generiert werden. Dies würde erlauben, neue toxiko-/biokinetische Daten aus bereits vorhandenen Tierstudien zu erhalten. Organbelastungen, inhomogene Verteilung von NM und einzelne belastete Zellen im Gewebe können so in bislang nicht darstellbarer Weise identifizierbar werden.

  2. Darüber hinaus sollen NP-anreichernde Zelltypen identifiziert und ihre Reaktionen auf angepasste NP-Konzentration durch Zellversuche mit verbesserter in vitro-Dosimetrie abgebildet werden, um die Aussagekraft der in vitro-Verfahren zu steigern.

  3. Mit diesen Vorhaben geht eine allgemeine Verbesserung der analytischen Methoden insbesondere zum quantitativen Nachweis von Nanopartikeln in biologischen Matrices einher.

 

Projektschema NanoBioQuant